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VisionBakery | INTERVIEW MIT LILABUNGALOW

„LILABUNGALOW ist musikalische Zügellosigkeit! Wer auf Stiltreue und Stetigkeit Wert legt, wird bei dieser Band auf das Angenehmste enttäuscht“

Doch das mehr hinter Patrick Föllmer und seine Band steckt sieht man an der letzten Tour. Supportact für Herbert Grönemeier bei seiner Schiffsverkehr-Tour 2012 ist nicht das schlimmste was sich die Band vorstellen konnte.

Hier ein paar Eindrücke davon:

Und wenn es gerade schon so gut läuft kann man ja auch ein professionelles Video aufnehmen. Unter dem Werbemotto: „Kinder und Tiere gehen immer“, haben sich die Jungs für die Kids entschieden. Anfang September soll das Video zu „lick my shoes“ fertig sein, doch dafür benötigen sie eure Hilfe. Auf VisionBakery werben die drei Erfurter für ihre Crowdfunding Kampagne. Durch einen kleineren oder größeren Beitrag könnt ihr von CDs über Poster sogar eine exklusive Tanzstunde mit Frontman Föllmer erwerben und so an der Realisierung des Videos Teil haben.

Ob es sich lohnt? Davon könnt ihr euch selbst überzeugen. Hier die Liveaufnahme aus Montreaux.

Für uns hat es definitiv gereicht und daher haben wir die Band um mehr Infos gebeten. Und nur einen Tag später hat uns Patrick Föllmer, trotz der vielen Arbeit, geantwortet. Hier das Interview:

1. Wer seid ihr, wo kommt ihr her und was macht ihr?

Wir sind Patrick Föllmer (Erfurt), David Bönsch (Mark Neukirchen). René Kolditz (Erfurt)
Wir sind das lilabungalow und schreiben in Erfurt gemeinsam Songs, fahren in die Welt hinaus um dort zu spielen und wenden die ein oder andere Rostbratwurst.

2. Wie würdet ihr die Musik beschreiben, die ihr macht?

Musik dir wir machen ist spannend, überraschend und stilistisch frei. Das entsteht durch ungewöhnliche Arrangements, eigene Sounds, da wir bei den Aufnahmen nicht auf vorgefertigte Presets zurückgreifen sondern neue Sounds suchen und formen. Es gibt keine feste Instrumentierung. Alles was Sinn hat im Song wird eingesetzt. Das erzeugt eine enorme Klangvielfalt im Kontext eines Albums. Es fällt mir nur eine relativ spröde Kategorisierung dafür ein: Zeitgeistmusik – Musik die den Zeitgeist aufgreift mit all seinem Pop, seiner Tanzbarkeit und seiner Vergeistigung.

3. Was für musikalische Einflüsse habt ihr?

Beatles, Radiohead, Queens of the Stone Age, Roots, Deus (belgischer Indie), Massive Attack, Bach, Mozart, Chat Baker – Ein wilder Mix aus Pop, Songwriting, Elektronik, Rock, Indie und Hip Hop.

4. Ihr versucht gerade ein neues Musikvideo über eine Crowdfunding Kampagne zu finanzieren. Was wird in dem Video passieren? Wofür braucht ihr das Geld?

In dem Video werden Kinder auf ihre Weise ein Verhältnis zwischen zwei Menschen. darstellen. Dabei geht es wie auch im Erwachsenenleben um Herrschen und Beherrschtwerden. Die Kinder aus der 3. und 4 Klasse einer Erfurter Grundschule werden tanzen, schauspielern und singen. Unterstützung brauchen wir für die Verpflegung, für die Ausleihe des technischen Geräts und der Requisiten, sprich für alle Produktionsprozesse, die bei der Entstehung eines Videos vom Dreh bis zum Schnitt wichtig sind.

5. Wie seid ihr auf Crowdfunding aufmerksam geworden?

Unser Label-Netzwerk analogsoul aus Leipzig hat in den vergangenen Jahren schon drei musikalische Projekte erfolgreich über Crowdfunding finanziert. Darunter die Unkosten für eine Osteuropatour von KLINKE AUF CINCH oder die CD-Pressung für eine A FOREST-EP.

6. Habt ihr bereits Erfahrung mit CF gesammelt oder ist das eure erste Kampagne?

Für uns ist es das erste Mal und dementsprechend auch aufregend! Es ist aber sehr schön zu sehen, wie viele Menschen uns unterstützen, nicht nur mit Geld, sondern auch durch Posts in sozialen Netzwerken. Uns ist es als Band wichtig, mit den Leuten, die uns mögen, in Kontakt zu kommen. Und da ist Crowdfunding ein feines Ding.

7. Wo liegen eurer Meinung nach die Schwierigkeiten eine erfolgreiche CF Kampagne zu starten? Worauf kommt es an?

Wir haben gemerkt, dass man im Vorfeld ein bisschen kalkulieren muss: Wenn ich Summe X brauche und Gegenleistungen in einem bestimmten Wert anbiete, wie hoch muss dann die Zielsumme am Ende sein? Ansonsten ist es natürlich wichtig, viele Fans und Freunde anzutriggern, dass sie die frohe Kunde teilen.

8. Wieso VisonBakery und nicht das wesentlich bekanntere Startnext oder die auf Musik spezialisierte Sellaband?

Die Kollegen von analogsoul arbeiten seit Anfang 2011 mit der VisionBakery zusammen, weil die eine sehr persönliche Beratung und Unterstützung bieten. Bei Startnext fanden wir es etwas irritierend, dass die Dienstleistung dort nichts kostet. Klar ist das auf den ersten Blick cool, aber gerade wir als unabhängige Musiker versuchen ja auch immer ein Bewusstsein dafür zu schaffen, das gute Sachen auch mal etwas kosten dürfen. Und eine professionelle Crowdfunding-Plattform ist ja eine gute Sache, die auch entlohnt werden kann.

9. Wie lange läuft die Kampagne noch und wie kann man euch unterstützen? Was für Anreize liefert ihr?

Die Kampagne ist gerade etwa bei der Hälfte angekommen, sie läuft noch bis zum 04.09. Unterstützen kann man uns über die Projektseite bei der VisionBakery (http://www.visionbakery.com/vision/518). Einfach auf den blauen Button klicken und dann geht alles von alleine. Wir haben bei den Anreizen darauf geachtet, dass sie wirklich einen Mehrwert für unsere Fans haben. Neben der Möglichkeit die CD oder Vinyl exklusiv vorab zu bekommen, gibt es zum Beispiel auch ein limitiertes weißes Bandplakat, von dem nur 50 Stück gedruckt worden. Naja, und weil wir ja auch so ein bisschen neben der Spur sind manchmal, kann man zum Beispiel auch mit mir Tango tanzen gehen – Wenn man sich traut!

10. Angenommen – und danach sieht es ja gerade auch aus – die Kampagne wird ein Erfolg, könntet ihr euch vorstellen regelmäßig Kampagnen zu betreiben um euch z.B. auch mal ein Album oder eine Tour zu finanzieren?

Kampagnen für ein neues Album, oder eine Tour sind durchaus denkbar. Wir wollen jedoch erst mal diese erste Kampagne richtig durchleben und dann weiter sehen. Letztendlich ist es uns bei jeder Kampagne wichtig, die Menschen die uns unterstützen, auch nicht zu überfahren mit vielen wilden Projekten. Wenn wir etwas für besonders halten und das Gefühl haben, das andere uns dabei unterstützen wollen, dann ist so eine Kampagne sehr nahe liegend.

11. A propos Album oder Tour, was ist da geplant?

Das Album ist bereits fertig produziert und wird am 28.9. in Deutschland, Österreich und der Schweiz veröffentlicht. Dazu wird es eine Tour vom 15.10. bis 28.10. durch Deutschland und eine zweite Tour in Österreich, der Schweiz und Deutschland im Januar geben. Aber was gerade sehr spannend ist, ist die Vorproduktion für das nächste Album. Die hat gerade begonnen und wir freuen uns, das wir musikalisch schon wieder so schön am Durchdrehen sind.

12. Wir wünschen euch mit der Kampagne weiterhin viel Erfolg und freuen uns auf das Video!

Herzlichen Dank!

Weiter Infos zu Lilabungalow findet ihr unter: Offizielle Homepage; Facebook; Twitter; VisionsBakery

Inkubato | 5 STUNDEN UND DAS BIER IST GERETTET

Dass Bier Menschen verbindet und ein wichtiger Teil unserer Gesellschaft darstellt, ist bekannt. Doch was tun wenn eine Art unseres geliebten Kultgetränks vom Aussterben bedroht ist? Klar gibt es bestimmt einige unter euch, die sich sagen: „Was ist denn das Problem? Gibt doch noch genug andere Biere!“ Oder: „Das gute Pils von nebenan reicht doch völlig aus“. Aber Andreas ist da anders ihm liegt nicht nur der gute Geschmack am Herzen, sondern auch die Tradition die hinter manchen Bieren steckt.

Leider ist der oben befürchtete Fall eingetreten: die gute alte Berliner Weiße wird immer weniger produziert, um genau zu sein nur noch in einer Brauerei unter dem Namen Kindl, welche nicht nach dem Orginalverfahren hergestellt wird. Das Original Kindl lebte in der Flasche, da es dort mit den anderen Zutaten zusammen gärte. Das Kindl-Weiße gärt in verschiedenen Tanks um die Reproduzierbarkeit zu erhöhen, ist dadurch allerdings kein traditionelles Weiße mehr.

Ein Fall für Andreas, der genau das Richtige tat! Er erlernte die hohe Kunst des Brauens, um die originale Berliner Weiße zu retten. Doch es fehlte wie immer an Geld für Gärtanks, Rohstoffe, Leergut und und und. Daher wendete er sich an seine Mitmenschen, denen das Überleben der Berliner Weiße genauso am Herzen liegt wie ihm. Also meldete er sich auf der Crowdfundingplattform Inkubato an.
Ab dem 15.7.2012 konnte man ab 5€ aufwärts ihm helfen seine kleine Privatbrauerei zu realisieren. Nicht einmal 5 Stunden später war sein Projekt mit 3000€ erfolgreich finanziert. – Verständlicherweise! Es geht schließlich um unser Nationalgetränk! – Zwei Tage später wurde der Betrag mit 200% übertroffen und die Leute hören nicht auf sich an der Rettungsaktion zu beteiligen. Bis heute (21.8.2012) beteiligten sich 355 Personen mit insgesamt 15.728€ also knapp 5mal so viel wie erhofft. Nicht zu vergessen: Das Projekt läuft noch 23 Tage.

Darauf ein dickes PROST!

Quelle

Bild: Bogk-Bier; Text: Inkubato

stART12-Conference scheitert an Crowdfunding

stART12 Konferenz scheitert an Crowdfunding

Die 4. stART sollte dieses Jahr am 14. und 15. Juni in Duisburg stattfinden. Sie befasst sich mit dem Einsatz von Social Media im Kulturbereich und der Entwicklung im mobilen Web. Bei neuen Webentwicklungen in diesem Bereich darf natürlich „Crowdfunding“ nicht ungeachtet bleiben. Problematisch war dieses Jahr, dass sich die Konferenz nicht nur mit dem Thema befassen, sondern sich komplett darüber finanzieren wollte. Dafür mussten 25.000€ gefundet werden, von denen 10.465€ erzielt wurden.
Die Organisation sieht die Gründe darin, dass Crowdfunding zwischen Privatpersonen gut funktioniert, bei Kultureinrichtungen jedoch das Problem besteht, dass Rechnungen gefordert werden und dadurch eine völlig neue juristische Lage entstehen würde. Außerdem konkurrieren die stART-Aktivitäten untereinander und eine Teilnahme ist für Interessierte nicht mehr so interessant, da stART-Camps oder stART-Together kostenlose Veranstaltungen anbieten. Die Verantwortlichen der stART-Conference überlegen daher, ob sie nur als Anstoß für die Entwicklung der stART-Community waren.

Ist es also sinnvoll eine gesamte Veranstaltung sich über Crowdfunding finanzieren zu lassen mit der Gefahr, dass sie nicht stattfinden kann? Eine Möglichkeit wäre die eine Aufteilung in kleinere Pakete, sodass nicht alles ins Wasser fällt, sondern gegebenenfalls nur eine bestimmte Unterkategorie.
Eine andere Idee wäre die Unterteilung der Tage. Damit erst Tag 1 finanziert wird und sobald dieser erfolgreich abgeschlossen wurde das Funding für Tag 2 gestartet wird.

Quellen

Bild: Urbankeundsohn; Texte:stARTconference Labkultur