Mit Crowdfunding entwickelt sich der Trend Produkte vom Kunden sich für Gegenleistung finanzieren zu lassen. Wieso also sollte er also nicht auch bei der Ideenentwicklung und der Durchführung der Projekte helfen? Customer Co-Creation macht genau das. Eine motivierte Community soll ein Unternehmen dabei unterstützen bestmögliche Marktforschung zu betreiben oder hilft, wie in einem kanadischen Fall, sogar vor der Insolvenz:
Das Unternehmen ist auf die Goldförderung spezialisiert und als sie keine neuen Vorkommnisse fanden wendeten sie sich an die breite Masse. Ziel: Neues Gold finden. Ansporn: Eine halbe Million Dollar. Tausende Geologen und Hobbyforscher machten sich auf die Suche und über 50% der Ergebnisse wiesen neuen Goldvorkomnisse auf. Mit diesen Ergebnissen konnte sich das Unternehmen vor dem Aus retten.
Das Web 2.0 erleichtert diese Art der Arbeitsteilung erheblich. Doch hauptsächlich wird Customer Co-Creation als eine neue Form der Marktforschung genutzt.
Starbucks lässt die Community über neue Geschmacksrichtung und Namen entscheiden oder sich allgemeine Fragen beantworten, jedoch ohne eine Auszahlung. Tchibo-Ideas dagegen ist eine Plattform auf der nach Lösungen für Alltagsprobleme gesucht wird oder Mitglieder über Produktideen diskutieren. Der beste Vorschlag wird mit bis zu 2000€ belohnt.
Das Neuartige an Costumer Co-Creation ist der Wegfall von einer hierarchischen Leitung, in der der Chef an der Spitze steht, entscheidet und koordiniert. Die Community organisiert sich selbst, wofür mehrere Bedingungen erfüllt werden müssen: 1. genug Mitglieder, 2. das Gesamtprodukt muss in Einzelteile zerlegt werden, damit die Hürden und Anforderungen für den Nutzer gesenkt werden und 3. ist die Offenheit der Ideen, eine Lizenzierung ist nicht nötig, da auf vorhandenes Wissen zurückgegriffen wird.
Eine weitere Form von Co-Creation betreibt DHL, der an verschiedenen Kiosken Pakete hinterlegt und diese von den Mitgliedern transportieren lässt. Angemeldete Nutzer werden über das Handy informiert, ob ein Paket auf der von ihnen angegebenen Route hinterlegt ist. Bei der Abgabe werden Punkte gut geschrieben die in S-Bahn Tickets oder andere Warengutscheine eingelöst werden können.
Problematisch ist allerdings die Rechtsgrundlage, die eindeutig geklärt sein muss, denn häufig möchten Ideengeber am Markterfolg beteiligt werden. Solltet ihr also bei Co-Creation mitmachen achtet immer darauf, was eure Preise sind, damit Enttäuschungen ausbleiben.
Quellen
Bild + Text: Trickr